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Vermehrung von Kakteen, durch Samen vermehren, Stecklinge oder Pfropfen, diese Methoden sind unterschiedlich schwierig
Vermehrung von Kakteen, je besser die Kakteen am Fenster gedeihen, je schöner sie aussehen, desto größer wird das Interesse daran. Bald genügen die Sorten nicht mehr, die man im Blumenladen entdeckt.
Vielleicht sieht man bei Bekannten solche, die man auch gerne besitzen würde und erbittet sich Stecklinge. Dann muss man natürlich wissen, wie man diese behandelt. Oder man sieht in Gartencentern Samen Tütchen von ganz ausgefallenen Sorten. die man als fertige Pflanze kaum jemals im Geschäft finden wird.
Drei Methoden zur Vermehrung von Kakteen
Kakteen kann man entweder durch Samen vermehren, durch Stecklinge oder Pfropfen. Diese Methoden sind unterschiedlich schwierig und von unterschiedlichem Erfolg gekrönt. Welche Methode die beste ist, hängt aber auch von den einzelnen Arten ab.
Vermehrung von Kakteen durch Stecklinge
Stecklinge kann man von fast allen Kakteen nehmen. Deshalb ist dieses auch die einfachste und vor allem die am meisten angewandte Methode. Vor allem aber ist es eine gute Methode, um einen Kaktus wenigstens teilweise zu retten, dessen Wurzeln durch zu gut gemeintes Gießen verfault sind. Oder der unter Wurzelläusen leidet.
Vermehrung von Kakteen, Südfenster
Für eine Kakteen Zucht ist ein Südfenster der ideale Platz
Die beste Zeit zur Vermehrung von Kakteen: April bis Juni
Der frühe Sommer, zwischen April und Juni, ist die beste Zeit für eine Stecklings Vermehrung bei Kakteen. Theoretisch kann man auch zu anderen Zeiten Stecklinge schneiden, allerdings ist dann die Wurzelbildung weniger gut. Ideal zur Stecklings Vermehrung sind alle Arten von Opuntien, deren Gelenkteilchen leicht Wurzeln schlagen, aber auch Echinopsis, Rebutia und Notokaktus, die oft neue lange Triebe bekommen, die als Ableger abgetrennt werden können.
Vermehrung von Kakteen, Schnitte trocknen lassen
Die abgeschnittenen Pflanzenteile sollte man nun aber nicht sofort in die Erde stecken. Denn aus den Wunden fließt eine ganze Menge Pflanzensaft, der einen idealen Nährboden für Erdbakterien abgibt. Lassen Sie die Stecklinge einige Zeit im Schatten liegen, bis die Schnittstelle nicht mehr feucht ist. Die Dauer ist von Art zu Art verschieden. Wenn Ihr Steckling allerdings anfängt zu schrumpfen, dann war die Trockenzeit zu lange, und Sie müssen ihn wegwerfen.
Vermehrung von Kakteen, etwas Glück gehört dazu
Etwas Glück gehört dazu, wenn man Kakteen durch Aussaat vermehrt. Oft keimen nur wenige Samen.
Kaktus retten & Kateen vermehren – Anleitung (Video)
Vermehrung von Kakteen, Drainage im Topf
Ist die Schnittstelle getrocknet, kommt der Steckling in ein lockeres Erdgemisch. Recht gut dazu geeignet ist die übliche Kakteenerde aus dem Fachhandel. Sie besteht meist aus einer Mischung von Torfmull und etwa 30% feinem Kies. Durch den Kies wird die Erde gut drainiert, durch den Torf lässt sie sich leicht feucht halten.
Stecklinge werden leicht von Pilzen befallen. Dem können Sie vorbeugen, indem Sie den Teil des Stecklings, der in die Erde kommt, mit einem Pilzbekämpfungsmittel einpudern.
Feuchte Luft
Feuchte Luft um die Stecklinge herum fördert die Wurzelbildung. Die einfachste Möglichkeit: Sie feuchten die Erde an und setzen den Topf in eine Plastiktüte, die gut verschlossen wird. Eine zweite Möglichkeit, die Bildung von Wurzeln zu beschleunigen ist es, wenn Sie die Schnittstellen in ein Bewurzelungspulver tauchen. Stellen Sie den Stecklings Topf hell, aber nicht in die pralle Sonne.
Schnittstellen antrocknen lassen
Lassen Sie die Schnittstellen der Stecklinge gut antrocknen.
Säen Sie im Mai
Der richtige Termin, um Kakteen durch Aussaat zu vermehren, ist etwa der Mai. Dann ist der Unterschied zwischen Tag – und Nachttemperaturen nicht mehr so groß. Außer der richtigen Temperatur ist aber auch die richtige Luftfeuchtigkeit wichtig für ein gutes Ergebnis. Die Aussaaterde, wieder fertiggekaufte Kakteenerde, mit einem Drittel groben Kies gemischt, wird in flache Schalen oder Töpfe gefüllt.
Verteilen Sie die Samen gleichmäßig auf die Erde oder Kompost und decken sie ganz dünn mit Erde ab. Dann kommt der Topf in ein Gefäß (einen Untersatz) mit Wasser, so dass von unten Flüssigkeit aufgesogen werden kann. Lassen Sie den Topf so lange darin stehen, bis sich die oberste Erdschicht feucht anfühlt. Dann wird er warm und hell, aber nicht in die pralle Sonne gestellt, dann eine Plastiktüte über den Topf.
Etwas Luft beim Vermehrung von Kakteen
Sobald die Kakteen anfangen zu keimen, müssen Sie die Plastiktüte zuerst lüften, später dann ganz abnehmen. Und dann brauchen Sie vor allem Geduld. Bis die Kakteen in eigene Töpfchen gepflanzt werden, vergehen Monate.
Vermehrung von Kakteen, die ideale Vermehrungserde
Die ideale Vermehrungserde besteht aus einer Mischung von Torfmull und etwa 30% groben Kies.
Vermehrung von Kakteen: Das Pfropfen
Die interessantere Vermehrungsart für Kakteen Liebhaber, auch sicher die schwierigste, ist Pfropfen.
Vorteile des Pfropfens
Verschiedene Gründe gibt es, einen Kaktus auf diese Art zu vermehren. Zunächst einmal macht man das bei schwach wachsenden Arten, die schon von Natur aus mit den eigenen Wurzeln Schwierigkeiten haben. Arten, die einen hängenden Wuchs haben, sehen oft besser aus, wenn sie auf einen hohen Stamm gepfropft werden. Und schließlich ist es für einige Kakteenarten sicherlich die beste Vermehrungsmethode mit der höchsten Anwachs Garantie.
Sinn des Pfropfens
Man lässt zwei verschiedene Teile von zwei Kakteenarten zusammenwachsen. So bekommt man eine `veredelte` Pflanze. Die Unterlage soll recht robust mit kräftigen Wurzeln sein. Häufig benutzt man dazu Arten von Eriocerus oder Trichocerus. Wichtig ist, dass die Unterlage und der Pfropf nicht zu alt sind.
Plan – und Keilpfropfen
Beim Planpfropfen schneidet man sowohl an der Unterlage als auch am Pfropfen gleich große und gerade Schnittflächen. Benutzen Sie dazu ein scharfes Messer. Wenn Sie beide Teile zusammenlegen, müssen sie gut passen. Damit beide Teile auch halten, bis sie miteinander verwachsen sind, benutzt man ein Gummiband, das überkreuz darüber gespannt wird. Keilpfropfen benutzt man bei gedrungenen Kakteen.
Der abgeschnittene Pfropfen
So sieht der abgeschnittene Pfropfen eines Erdbeerkaktus aus.
Die Unterlage
Die Unterlage wird genauso wie der Pfropfen zurecht geschnitten.
Die Schnittstellen
Die Schnittstellen müssen aufeinander passen. Ein Gummiband hilft da.
Das Ergebnis
Das Ergebnis der Pfropferei ist dieser hübsche Kaktus.