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Neben der Roten Spinne, auch Gemeine Spinnmilbe genannt, gibt es noch eine ganze Reihe von Milben, die Ihren Pflanzen schaden können
Spinnmilbe, eines ist allen Milben gemeinsam: Sie gehören zu den Spinnen, nicht zu den Insekten. Sie sind so klein, dass man sie kaum sieht. Aber ihre Schäden bei den Pflanzen sind enorm.
Milben, gleich welcher Art, kann man mit bloßem Auge kaum erkennen. Sie sind nie größer als maximal einen Millimeter und, abgesehen von der „Roten Spinne“, von fast glasklarer Farbe.
Mit einer stark vergrößernden Lupe oder unter dem Mikroskop erkennt man dann kugelige bis eiförmige Tierchen, die acht Beine besitzen und mächtige Mundwerkzeuge. Flügel haben sie keine.
Sie saugen den Zellsaft aus
Am einfachsten erkennt man das Vorhandensein von Milben an den Schäden, die sie an den Pflanzen verursachen. Mit ihren Mundwerkzeugen stechen sie Löcher in die Oberhaut der Pflanzen. Dann saugen sie den Zell Saft aus den Pflanzenteilen heraus. Die Zellen trocknen aus, die Pflanze beginnt zu vergilben und stirbt schließlich ab. Milben, sind in der wärmsten Zeit des Sommers am aktivsten.
Verschiedene Symptome
Erstes Anzeichen für das Vorhandensein der Spinnmilbe sind leicht silbrig schimmernde Blattflecken. Sie entstehen dann, wenn sich die ausgesaugten Zellen mit Luft füllen. Diese Anzeichen allerdings fallen oft noch nicht ins Auge. Schlimmer wird es schon, wenn Blütenknospen austrocknen und abfallen. Wenn die Blätter an den Ober-, aber auch an den Unterseiten Verfärbungen aufweisen. Wenn Blätter kraus und missgebildet sind. Wenn im fortgeschrittenen Stadium sogar ein Zwergwuchs auftritt.
Milben am Stängel
Bei dieser Amaryllis Pflanze kann man sogar erkennen, wie die Spinnmilbe am Stängel allmählich nach oben wandert
Manuelle Bekämpfung der Spinnmilbe
Wer seine Pflanzen aufmerksam beobachtet und einen Befall schon im Anfangsstadium feststellt, hat noch die größten Chancen, ohne Pflanzenverluste davonzukommen. Zunächst einmal muss man erkrankte Pflanzen stets isolieren, da Milben schnell auf alle Nachbarpflanzen übergreifen.
Als nächstes können Sie die am stärksten befallenen Triebe einfach abschneiden und wegwerfen – aber nicht auf den Kompost, sondern in den Müll. Dann sollten Sie die befallene Pflanze kräftig abduschen – und zwar so, dass vor allem die Blattunterseiten vom Wasserstrahl getroffen werden. Diese Behandlung müssen Sie im Abstand von fünf, sechs Tagen mehrmals wiederholen.
Chemische Bekämpfung
Im fortgeschrittenen Stadium helfen meist nur noch spezielle, chemische Bekämpfungsmittel. Nehmen Sie solche, die extra für Spinnmilben empfohlen werden. Halten Sie sich genau an die Gebrauchsanweisung. Beachten Sie den Sprühabstand; möglichst im Freien besprühen; auch die Blattunterseiten; sprühen Sie öfter im vorgeschriebenen Abstand.
Empfindliche Pflanzen
Manche Pflanzen ziehen Milben geradezu an. Die folgenden sollten Sie besonders häufig und gründlich kontrollieren:
Chrysantheme
Efeu
Fleißiges Lieschen
Fuchsie
Gerbera
Pfingstrose.
Im Prinzip kann jede Pflanze befallen werden.
Verschiedene Milben
Neben der Gemeinen Spinnmilbe oder Roten Spinne, wird der Hobbygärtner vor allem von den folgenden Milben geplagt:
Cyclamenmilben
Breit – oder Begonien Milben
Obstbaumspinnmilben
Schwarze Johannisbeermilben
Haselnuss Milben und Zwiebelmilben.
Milbe unterm Mikroskop
Unterm Mikroskop zu erkennen: eine Milbe an einem Kaktus
Cyclamenmilbe
Der Name täuscht: Die Cyclamenmilben (auch Weichhautmilbe genannt) befallen keineswegs nur Alpenveilchen, sondern auch Efeu, Aralien, Usambaraveilchen und viele andere Pflanzen, Sie kommen im Zimmer glücklicherweise nur dann vor, wenn man eine bereits befallene Pflanze gekauft hat.
Ihre Symptome: Missbildungen an Blüten, gekräuselte Blätter oder korkartige Streifen, wenig Blätter an jungen Trieben, Wenn Sie solche Symptome feststellen, werfen Sie die Pflanze am besten weg, Bekämpfen kann man diese Milben nicht.
Begonienmilbe
Die Begonien – oder Breitmilbe kommt ebenfalls nur mit befallenen Pflanzen ins Zimmer, Ihre Symptome und das vergebliche Bekämpfen ähneln der Cyclamenmilbe. Breitmilben treten häufig an Begonien, Klimmen, Gummibaum und Glanzkölbchen auf.
Milbenbefall
Deutliche Anzeichen für einen Milbenbefall an den Triebspitzen der Aralie
Obstbaumspinnmilbe
Sie kommt an Äpfel – und Birnbäumen vor. Die Milbe selbst ist kaum, die Eier dafür recht deutlich zu erkennen. Die Wintereier sind kräftig rot und werden im August gelegt. Die Sommereier sind etwas blasser. Normalerweise ist im Garten eine Bekämpfung nicht nötig, da sich im Winter viele Vögel und im Sommer andere Insekten von den Eiern ernähren.
Erdbeermilbe
Kräftiger Befall durch diese Milben kann ‚die Erdbeerblätter schrumpfen lassen. Am besten zuerst kontrollieren, bevor man solche Pflanzen kauft, und nur zweijährige Erdbeeren setzen, die anschließend aus der Erde genommen und verbrannt werden.
Johannisbeermilben
Befallen werden nur schwarze Johannisbeeren. Erkennbar ist ein Befall an den dicken Knospen, in denen die Milben sitzen. Die Knospen öffnen sich nicht, sie werden nicht bestäubt, es gibt keine Früchte. Da diese Milben auch Viruserkrankungen übertragen, muss man sie vernichten. Bei einem leichten Befall werden die entsprechenden Zweige abgeschnitten; bei starkem Befall muss man den ganzen Johannisbeerbusch ausgraben und verbrennen. Es gibt übrigens auch neue, resistente Johannisbeersorten. Fragen Sie beim Kauf danach
Befallene Beeren
Von Milben befallene Beeren sehen so aus wie diese hier
Haselnuss Milbe
Symptome und Bekämpfung bzw. Nicht-Bekämpfung entsprechen denen der Johannisbeermilbe.
Zwiebelmilbe
Sie kommen an Hyazinthen – und Narzissenzwiebeln vor, deren Gewebe dann wie Sägemehl aussieht. Befallene Zwiebeln werden verbrannt.