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Chrysanthemen. Von der richtigen Pflege und den schönsten Sorten bis hin zu Expertentipps für üppige Blüten. Ihr Ratgeber für Farbenpracht
Chrysanthemen verzaubern mit ihrer Farbenpracht und Vielfalt Gärten und Wohnräume das ganze Jahr über. Von klassischen Gartenchrysanthemen wie den Indicum-Hybriden bis hin zu exotischen Sorten – hier erfahren Sie alles über die richtige Pflege, beste Standorte und wie Sie diese herbstlichen Schönheiten optimal zur Geltung bringen. Entdecken Sie die Welt der Chrysanthemen und lassen Sie sich von ihrer Blütenpracht inspirieren!
Chrysanthemen, Größe, Wuchs, Vermehrung
Chrysanthemum ist eine faszinierende und vielfältige Gattung innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Diese bemerkenswerte Pflanzengattung zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus.
Vielfalt und Verwandtschaft
- Artenreichtum. Die Gattung umfasst über 40 Arten, hauptsächlich in Ostasien verbreitet.
- Verwandte Pflanzen:
- Margeriten
- Rainfarn
- Mutterkraut
- Goldblume
Größe und Wuchs
Die Blumen weisen eine beeindruckende Variabilität in Größe und Wuchsform auf.
- Wuchshöhe. Je nach Art und Sorte variiert die Höhe von 20 cm bis zu 1 Meter.
- Wuchsform:
- Meist ausdauernde krautige Pflanzen
- Gelegentlich am Ansatz verholzende Halbsträucher
- Aufrechter oder diffuser, verzweigter Wuchs
Blätter und Blüten
- Blätter:
- Wechselständig angeordnet
- Länge: 3 bis 15 cm
- Form: Eiförmig, handförmig gelappt oder gefiedert
- Farbe: Matt- bis dunkelgrün
- Blüten:
- Unglaubliche Vielfalt an Farben und Formen
- Blütenköpfe mit Zungen- und Röhrenblüten
- Formen: Einfach, gefüllt, halbgefüllt, strahlenförmig
- Spezielle Formen. Pompons, schirmförmig, anemonenförmig
Vermehrung
Die Pflanzen lassen sich auf verschiedene Arten vermehren.
- Stecklinge:
- Länge: 8 bis 12 cm
- Direkt in Gartenerde einpflanzbar
- Schnelle Bewurzelung
- Teilung:
- Bewährte Methode für etablierte Pflanzen
- Ideal im Frühjahr durchzuführen
- Aussaat:
- Möglich, aber weniger gebräuchlich
- Hauptsächlich für die Züchtung neuer Sorten verwendet
Die Gattung Chrysanthemum beeindruckt nicht nur durch ihre Artenvielfalt, sondern auch durch ihre bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit und ihren unübertroffenen Blütenreichtum. Von kleinen, kompakten Topfpflanzen bis hin zu stattlichen Gartenschönheiten bieten Chrysanthemen eine faszinierende Palette an Formen und Farben, die Gärten und Balkone bis in den späten Herbst hinein schmücken.
Viele Kreuzungen
Die faszinierende Geschichte der Chrysanthemum hortorum ist geprägt von einer reichen Züchtungstradition und kultureller Bedeutung. Diese beliebte Zierpflanze entstand durch die Kreuzung zweier Arten. Chrysanthemum morifolium und Chrysanthemum indicum.
Ursprung und historische Bedeutung
Die Wiege der Chrysantheme liegt in Japan, wo sie seit Jahrtausenden wild wächst und kultiviert wird.
- Erste Erwähnungen datieren auf die Zeit vor Christi Geburt
- Ursprünglich als Stauden oder kleine Büsche wachsend
- Entwicklung einer tiefen kulturhistorischen Bedeutung über die Jahrhunderte
Züchtungsgeschichte
Die Chrysantheme durchlief einen bemerkenswerten Entwicklungsprozess.
- Beginn der Kultivierung in Japan vor über 2000 Jahren
- Intensive Züchtungsarbeit in China über einen Zeitraum von tausend Jahren
- Verbreitung in japanische Gärten
- Engagement verschiedener gesellschaftlicher Schichten in der Züchtung:
- Gärtner
- Bauern
- Sogar Kaiser beteiligten sich mit Enthusiasmus
Vielfalt der modernen Chrysanthemen
Heute existiert eine beeindruckende Bandbreite an Sorten.
- Blütenformen:
- Einfache Blüten (wie bei Margeriten)
- Gefüllte Blüten (sogenannte Pompons)
- Große und kleine Blütenvarianten
- Farbspektrum:
- Weiß
- Verschiedene Rottöne
- Diverse Gelbnuancen
Besonderheiten der Züchtung
Die moderne Chrysanthemenzucht zeichnet sich durch spezielle Techniken aus.
- Einsatz von Lichtbehandlungen zur Steuerung der Blütezeit
- Ermöglicht das Blühen zu bestimmten Jahreszeiten
- Diese Methoden sind für Hobbygärtner schwer nachzuahmen
Die Chrysantheme hat sich von ihrer wilden Ursprungsform zu einer vielseitigen und beliebten Zierpflanze entwickelt, die weltweit geschätzt wird.
Die Chrysantheme – Eine blühende Kulturgeschichte
Die Geschichte der Chrysantheme in Ostasien ist ein faszinierendes Kapitel der Gartenkultur, geprägt von kaiserlicher Gunst, züchterischem Eifer und tiefer symbolischer Bedeutung.
Tausendjährige Tradition in China
In China begann die Kultivierung der Chrysantheme vor über 2500 Jahren.
- Bereits im 5. Jahrhundert v. Chr. wurde sie in Schriften erwähnt
- Konfuzius pries sie als „Einsiedler unter den Blumen“
- Sie galt als Symbol für Langlebigkeit und Beständigkeit
Die Züchtung entwickelte sich zu einer regelrechten Kunstform.
- Gärtner, Bauern und sogar Kaiser wetteiferten um die schönsten Exemplare
- Durch gezielte Kreuzungen entstanden immer neue Farben und Formen
- Die prächtigsten Sorten waren dem kaiserlichen Hof vorbehalten
Japanische Verehrung
In Japan, wo die Chrysantheme als „Kiku“ bekannt ist, erlangte sie höchste Wertschätzung.
- Sie wurde zum Symbol des Kaisers und der Sonne
- Das 16-blättrige Chrysanthemenwappen ziert den Chrysanthementhron
- Der prestigeträchtige Chrysanthemenorden ehrt höchste Verdienste
Jährlich im September wird das Chrysanthemenfest gefeiert:
- Aufwändige Ausstellungen zeigen kunstvolle Züchtungen
- Chrysanthemenwein und -speisen werden genossen
- Dichter besingen die Schönheit der herbstlichen Blüten
Europäische Entdeckung
Der Weg der Chrysantheme nach Europa war von Rückschlägen geprägt.
- 1670 erreichten erste Exemplare die Niederlande, gingen aber wieder verloren
- 1789 brachte Kapitän Blanchard sie nach Marseille
- Anfangs wenig beachtet, eroberte sie im 19. Jahrhundert die Gärten
Heute ist die Chrysantheme aus der herbstlichen Blütenpracht nicht mehr wegzudenken – ein lebendiges Zeugnis jahrhundertealter Gartenkunst und kultureller Verflechtungen zwischen Ost und West
Aber dann glückte es!
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts ereignete sich ein bedeutender Wendepunkt in der Geschichte der Pflanzenzüchtung. Die Franzosen, bekannt für ihre Leidenschaft für Ästhetik und Gartenbau, entdeckten das Potenzial einer bisher wenig beachteten Pflanze. Ihre Bemühungen führten zu einem nachhaltigen Interesse an dieser anmutigen Spezies, was den Startschuss für eine intensive Züchtungsarbeit gab.
Die Reise der Pflanze
- Ursprung in Frankreich. Französische Gärtner begannen mit der systematischen Kultivierung
- Rückkehr nach England. Die veredelte Pflanze fand ihren Weg zurück auf die britische Insel
- Globale Verbreitung. Von Europa aus eroberte sie Gärten weltweit
Meilensteine der Züchtung
- Mitte des 18. Jahrhunderts. Beginn der gezielten Kreuzungsarbeit
- Einführung chinesischer Arten. Erweiterung der genetischen Vielfalt
- Kontinuierliche Verfeinerung. Entwicklung neuer Farben und Eigenschaften
Sortenvielfalt heute
Die jahrhundertelange Züchtungsarbeit hat zu einer beeindruckenden Diversität geführt.
- Geschätzte Sortenanzahl. etwa 5000 verschiedene Varianten
- Winterharte Sorten. Ideal für Gartenpflanzungen
- Zimmerkulturen. Speziell für Innenräume gezüchtete Varianten
Das Sortiment unterliegt einer ständigen Dynamik. Neue, innovative Farben und verbesserte Eigenschaften führen dazu, dass regelmäßig frische Sorten auf den Markt kommen und ältere Varianten ablösen. Diese kontinuierliche Evolution spiegelt die ungebrochene Faszination und den Forscherdrang der Züchter wider, stets das Optimum aus dieser vielseitigen Pflanze herauszuholen.
Ratschläge Gesundheit
Die Pflanzen können von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden, die ihre Gesundheit und Schönheit beeinträchtigen. Hier sind einige der häufigsten Probleme und Ratschläge zu ihrer Behandlung.
Chrysanthemen-Rost
Chrysanthemen-Rost ist eine gefährliche Pilzerkrankung, die sich durch folgende Merkmale auszeichnet.
- Dunkle, rostfarbene Flecken auf Blättern und Stängeln
- Gelbliche Verfärbungen auf der Blattoberseite
- Weiße bis cremefarbene Pusteln auf der Blattunterseite
Behandlung.
- Sofortige Isolierung befallener Pflanzen
- Entfernung und Vernichtung stark befallener Pflanzenteile
- In schweren Fällen: Verbrennung der gesamten Pflanze
- Vorbeugend: Verbesserung der Luftzirkulation und Vermeidung von Staunässe
Echter Mehltau
Diese Pilzerkrankung tritt besonders in warmen, trockenen Umgebungen auf und zeigt sich durch:
- Weißen oder grauen, mehligen Belag auf Blättern und Stängeln
- Missbildung der Blüten
- Absterben befallener Pflanzenteile
Behandlung.
- Vorsichtiges Abwaschen der Blätter mit lauwarmem Wasser
- Entfernung stark befallener Pflanzenteile
- Verbesserung der Luftfeuchtigkeit
- Nach der Blüte: Entsorgung der Pflanze, um eine Ausbreitung zu verhindern
Spinnmilben
Diese winzigen Schädlinge sind besonders bei Zimmerpflanzen ein Problem.
- Feine Gespinste auf Blättern und zwischen Blattachseln
- Gelbliche oder bräunliche Verfärbungen auf den Blättern
- Bei starkem Befall. Absterben der Blätter
Behandlung.
- Isolierung befallener Pflanzen
- Regelmäßiges Besprühen der Blätter mit Wasser zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit
- Anwendung einer Spiritus-Seifenlösung (1 Teil Spiritus, 3 Teile Wasser, etwas Schmierseife)
- Bei starkem Befall oder kurzlebigen Pflanzen: Entsorgung und Neukauf
Durch regelmäßige Kontrollen und schnelles Handeln bei ersten Anzeichen von Krankheiten oder Schädlingen können Sie die Gesundheit Ihrer Chrysanthemen erhalten und ihre Schönheit länger genießen.
Einkaufen, Lebensdauer, Saison, Schwierigkeitsgrad und Andere Namen
Einkaufen. Die perfekte Topfchrysantheme finden
Beim Kauf einer Topfchrysantheme sollten Sie auf folgende Qualitätsmerkmale achten.
- Buschiger, kompakter Wuchs mit symmetrischer Form
- Satt grüne, glänzende Blätter ohne Verfärbungen oder Flecken
- Zahlreiche Knospen in verschiedenen Entwicklungsstadien
- Einige bereits geöffnete Blüten zur Farbbeurteilung
- Keine Anzeichen von Schädlingen oder Krankheiten
- Feuchter, aber nicht übernässter Wurzelballen
Lebensdauer. Mehr als nur eine Saison-Schönheit?
Die meisten handelsüblichen Chrysanthemen sind leider oft Wegwerfpflanzen, was folgende Gründe hat.
- Spezielle Lichtbehandlung zur Blüteninduktion
- Genetische Programmierung auf einmalige Blüte
- Schwierige Überwinterung für Hobbygärtner
- Hoher Pflegeaufwand für erneute Blüte
Dennoch gibt es Möglichkeiten, die Pflanze zu erhalten.
- Rückschnitt nach der Blüte
- Kühle, helle Überwinterung
- Anpassung der Tageslänge im folgenden Jahr
Saison. Ganzjährige Farbenpracht
Dank moderner Zuchtmethoden sind Topfchrysanthemen fast das ganze Jahr erhältlich.
- Frühling: Erste farbenfrohe Sorten erscheinen
- Sommer: Vielfältige Auswahl für Balkon und Terrasse
- Herbst: Hauptsaison mit größter Sortenvielfalt
- Winter: Spezielle Sorten als Weihnachtsdekoration
Schwierigkeitsgrad. Pflegeleicht, aber nicht anspruchslos
Chrysanthemen gelten als relativ pflegeleicht, benötigen aber dennoch Aufmerksamkeit.
- Regelmäßiges, aber maßvolles Gießen
- Heller Standort, aber Schutz vor praller Mittagssonne
- Gelegentliche Düngung während der Wachstumsphase
- Entfernen verblühter Blüten für längere Blütezeit
- Schutz vor Frost und Staunässe im Winter
Andere Namen. Vielfältige Bezeichnungen
Chrysanthemen sind unter verschiedenen Namen bekannt.
- Oktoberrosen: Traditionelle Bezeichnung aufgrund der Hauptblütezeit
- Winteraster: Verweis auf die späte Blütezeit und Ähnlichkeit zu Astern
- Allerheiligenblume: In manchen Regionen als Grabschmuck verwendet
- Mum: Englische Kurzform, die sich auch im Deutschen verbreitet
- Chrysanthemum indicum: Botanischer Name einer wichtigen Stammform
Diese faszinierenden Pflanzen, die ursprünglich aus Ostasien stammen, haben eine reiche Geschichte und Symbolik in verschiedenen Kulturen, was ihre anhaltende Beliebtheit erklärt.
Kurze Hinweise
Größe und Wuchs
Topfchrysanthemen zeichnen sich durch ihren kompakten Wuchs aus.
- Höhe. Meist zwischen 20-30 cm
- Wuchsform. Gedrungen und buschig
- Besonderheit. Wuchshormone werden eingesetzt, um das Höhenwachstum zu begrenzen
- Tipp. Regelmäßiges Stutzen fördert die Verzweigung
Blüte und Duft
Die Vielfalt der Chrysanthemenblüten ist beeindruckend.
- Blütenformen. Einfach, halbgefüllt, gefüllt, pomponartig
- Farbenspektrum. Weiß, Gelb, Rosa, Orange, Rot, Purpur, zweifarbig
- Blütenstand. Oft kugelig oder kissenförmig
- Duft. Entgegen landläufiger Meinung duften die meisten Sorten nicht
Licht und Temperatur
Optimale Bedingungen für prachtvolle Chrysanthemen:
- Lichtbedarf. Hell, aber vor praller Mittagssonne geschützt
- Ideale Temperatur. 15-20°C während der Blütezeit
- Überwinterung. Kühl bei 4-6°C
- Tipp. Kühle Standorte verlängern die Blühdauer
Gießen und Düngen
Ausgewogene Versorgung für gesunde Pflanzen.
- Gießrhythmus. Etwa zweimal wöchentlich, Staunässe vermeiden
- Wichtig. Erde nie austrocknen lassen
- Düngung. Alle 14 Tage mit Flüssigdünger während der Blütezeit
- Luftfeuchtigkeit. Tolerant gegenüber trockener Zimmerluft
Erde und Umpflanzen
Pflegeleichte Bodenbedürfnisse.
- Substrat. Normale Blumenerde, leicht sandig
- Umpflanzen. In der Regel nicht nötig
- Bei Überwinterung. Im Frühjahr umtopfen
- Tipp. Triebspitzen nach dem Umtopfen einkürzen für buschigeren Wuchs
Schneiden
Regelmäßige Pflege für anhaltende Blütenpracht.
- Verblühtes entfernen. Regelmäßig abknipsen
- Überwinterung. Auf 5 cm zurückschneiden
- Formschnitt. Im Frühjahr für kompakten Wuchs
Vermehren
Einfache Vermehrung für Hobbygärtner.
- Methode. Stecklingsvermehrung im Frühjahr
- Länge der Stecklinge. Etwa 10 cm
- Bewurzelung. In lockerer Erde unter Plastikhaube
- Weiteres Vorgehen. Nach Wurzelbildung normal eintopfen
Umgebung
Vielseitige Einsatzmöglichkeiten.
- Standorte. Balkon, Terrasse, Hauseingang, Garten
- Kombinationen. Harmoniert mit Herbstastern, Gräsern, Heide
- Tipp. Ideal für herbstliche Arrangements in Kübeln oder Balkonkästen